Was heißt denn das?
 Wie sagt man das?

Anleitung zum Lösen sprachlicher Probleme mit Hilfe von Wörterbüchern, Suchmaschinen, Übersetzungsprogrammen etc.

Sprachliche Anforderungen und Aufgaben sind vielfältig:

  • Texte lesen (und verstehen)

  • Texte verfassen, Präsentationen erstellen

  • vielleicht sogar ein paar Sätze übersetzen

Je nach Problemstellung und Schwierigkeitsgrad kann die Angelegenheit recht schnell ziemlich komplex werden, du kennst das ja.

Im Unterricht kann vieles, speziell das Vokabular, aber nur beispielhaft und zu einem kleinen Teil behandelt werden.

Es geht daher in hohem Maße darum, dass du Strategien und Techniken erwirbst, wie du dir selbst helfen kannst.

Dabei wollen wir dir mit dieser Präsentation helfen!

Das Folgende soll dir also Hilfestellung bei der Lösung „typischer“ Vokabelprobleme geben, wobei es dabei wiederum konkret um das Spanische gehen wird.

Darum geht es hier!

Bevor es richtig losgeht, müssen wir uns ein paar wesentliche Dinge in Erinnerung rufen:

  • Spanisch wird von ca. 500 Millionen Menschen und in 21 Ländern als offizielle Sprache gesprochen. Dazu kommen einige Länder, in denen es Minderheitensprache ist oder teil-offiziellen Status hat. Du kannst dir leicht vorstellen, was das für das jeweils verwendete Vokabular bedeutet.

  • Erfasst werden die Wörter einer Sprache in Nachschlagewerken wie Wörterbücher oder Enzyklopädien. 

  • Drei Dinge sind allen diesen Werken gemein:

    1. Sie können nie vollständig sein – dazu ist die Menge an Wörtern zu groß und zu starken Änderungen unterworfen.

    2. Sie decken nie alle Verwendungsweisen einer sprachlichen Einheit ab – Sprache hat viel mit Kreativität zu tun, d.h. es können nur die typischen Verwendungen registriert werden.

    3. Sie alle enthalten den einen oder anderen „Fehler“. Daher: Vertrauen ist gut – Kontrolle (ob das, was du gefunden hast, auch stimmt) ist besser!

So, wenn das einmal geklärt ist, dann legen wir los…..

  • Man versteht etwas nicht (Was heißt denn das?)

(in der Mutter oder in einer Fremdsprache, z.B. ein Wort in einem Text, den man gerade liest).

  • Man will etwas ausdrücken und weiß nicht wie (Wie sagt man das?)

(meist in der Fremdsprache, manchmal auch in der Muttersprache – man kennt z.B. einen Fachterminus nicht, oder man will ein Wort nicht -zig Mal wiederholen).

Beide Möglichkeiten können kombiniert auftreten, wenn man z.B. einen schwierigen Text übersetzt.

Im Folgenden besprechen wir verschiedene Hilfsmittel, die dir bei beiden Problemen helfen können.

 

Normalerweise schaut man, wenn man ein Wort in der Fremdsprache nicht versteht oder ein Wort in der Fremdsprache sucht, in ein Wörterbuch – meistens zunächst in ein zweisprachiges Wörterbuch.

Die bekanntesten Wörterbücher Spanisch-Deutsch sind:

Im Moment scheint PONS das beste Spanisch-Wörterbuch dieser Art zu sein: es ist gratis, recht umfangreich, wird ständig erweitert und – das eigentlich wichtigste Argument – es hat eine gute Strukturierung der jeweiligen Bedeutung eines Worts. Schau‘ dir dieses Beispiel an und du verstehst, was ich meine.

Linguee ist eine Kombination von Wörterbuch und Suchmaschine für Übersetzungen, d.h. neben Übersetzungsvorschlägen des Wörterbuchs findet man auch eine Reihe von Kontexten, in denen das gesuchte Wort verwendet wird.

Das kann enorm hilfreich sein, wenn unser gesuchtes Wort in einem ähnlichen Kontext gefunden wird.

Aber Achtung! Linguee kann natürlich nicht (oder nur in sehr beschränktem Ausmaß) die Qualität der Übersetzungen beurteilen.

Wichtig:

  1. Wer ist die Quelle der Übersetzung? (Ist bei den einzelnen Kontexten angeführt; vieles stammt vom Übersetzerdienst der EU);

  2. Wiederholen sich die Übersetzungen in passenden Kontexten? Faustregel: Je öfter das der Fall ist, umso besser!

Übung 2

Sowohl zu den Übersetzungen in den Wörterbüchern als auch zu den Vorschlägen in LINGUEE gelangt man nicht nur direkt (also über die Eingabe des entsprechenden URLS in die Adresszeile), sondern auch über GOOGLE:

[PALABRA deutsch] gibt als Ergebnis das Äquivalent, das GOOGLE vorschlägt, und dann die Links zu verschiedenen Wörterbüchern (und dann zu vielem anderen)

GOOGLE bietet schließlich noch die Möglichkeit, nicht nur einzelne Wörter und Wortverbindungen zu suchen, sondern darüber hinaus Sätze und ganze Texte. Es reicht [translate] in GOOGLE einzugeben und die Übersetzungsfunktion wird aktiviert. Für erweiterte Möglichkeiten, wie z.B. das Hochladen und Übersetzen von ganzen Dokumenten, empfiehlt es sich, direkt auf „translate.google.com“ zu gehen.

Oft sogar bessere Ergebnisse als die Übersetzungsfunktion von google bietet ein anderes, nicht ganz so bekanntes Programm: DEEPL.COM.

Aber Achtung! Wir sprechen hier von automatischen Übersetzungsprogrammen, die in den letzten Jahren zwar enorm verbessert wurden, aber dennoch nur eine erste Fassung einer Übersetzung liefern können. Diese automatisch erstellte Übersetzung muss unter allen Umständen kontrolliert und überarbeitet werden.

 

Google (oder jede andere Suchmaschine) ist auch der einfachste Weg, Spezialwörterbücher, Glossare oder Datenbanken zu lokalisieren. Diese sind sowohl ein-, zwei- oder auch mehrsprachig im Internet in großer Zahl zu finden.

Aber Achtung! Du musst immer darauf achtgeben, wer hinter dem jeweiligen Werkzeug steckt. Ist es eine große internationale Organisation wie die Europäischen Union mit ihrer terminologischen Datenbank IATE (https://iate.europa.eu/home) oder handelt es sich um die Arbeit eines Übersetzungsstudenten im zweiten Semester? Das heißt nicht, dass es schlecht sein muss, ganz im Gegenteil, es kann hervorragend sein, aber wer weiß das schon.

Übung 5

Nun ist es oft mit einem einfachen Nachschlagen in einem Wörterbuch, etc. nicht getan. Man findet einfach nichts wirklich Passendes, keine Übersetzung überzeugt, man ist sich nicht sicher, ob das gefundene Wort wirklich zutreffend ist oder man versteht das Äquivalent auch in der Muttersprache nicht.

Das ist häufig im Fachwortschatz der Fall, kommt aber auch bei Wörtern, die vielleicht in einem Land typische Dinge, wie Pflanzen, Tiere, Produkte oder kulturelle Eigenheiten. Wir brauchen jetzt nicht an exotische Baumarten oder fernöstliche Mediationspraktiken zu denken. Für Spanier ganz banale und für Österreicher ziemlich exotische Beispiele wie siesta oder turrón bleiben nicht ohne Grund zumeist unübersetzt und sind als Fremdwörter im Deutschen allgemein akzeptiert (Umgekehrt: Versuche einmal eine gute „Übersetzung“ für Gemütlichkeit oder Schadenfreude zu finden; es kommt dabei mit ziemlicher Sicherheit eine längere Erklärung heraus).

Wenn also mit der Suche nach einem Äquivalent in der Muttersprache das Problem nicht gelöst ist, ist es sinnvoll, die Bedeutung zuerst einmal richtig zu verstehen und dann das Wort selbst zu übertragen. Dazu dienen Enzyklopädien wie Wikipedia, die die bezeichneten Dinge erklären.

Bei konkreten Dingen können Bilder enorm helfen. Deswegen existieren auch sogenannte Bildwörterbücher, meistens wird man wohl zur Bildersuche bei GOOGLE greifen.

Schließlich geben manche Enzyklopädien auch die englischen Entsprechungen für das gesuchte Wort an, womit sich die Möglichkeit auftut, den Umweg über eine dritte Sprache zu gehen (funktioniert natürlich auch bei Wörterbüchern: ein Wort findet sich vielleicht nicht im Spanisch-Deutsch Wörterbuch, aber in einem Spanisch-Englisch und einem Englisch-Deutsch Wörterbuch).

Wikipedia bietet zudem die Möglichkeit, Erklärungen in unterschiedlichen Sprachen für etwas zu erhalten und hilft daher indirekt auch bei der Suche nach äquivalenten Ausdrücken.

Übung 6

Ein klassisches Hilfsmittel, sowohl um zu verstehen, aber mehr noch um richtig zu schreiben, sind einsprachige Wörterbücher (eine brauchbare Liste findet sich unter: https://www.lexicool.com/diccionario-recursos-espanol.asp), die die in ihnen enthaltenen Ausdrücke definieren und typische Verwendungsweisen und Kontexte angeben.

Warum das wichtig ist? Ganz einfach: Zwischen den einzelnen Sprachen herrscht keine Eins-zu-Eins-Entsprechung, die Dinge sind viel komplizierter.

Ein Beispiel gefällig? Spanisch mano heißt bekanntlich Hand. Aber auch Pfote, Zeiger (einer Uhr), Seite und vieles mehr. Und genau das ist das Problem. In deiner Muttersprache (oder einer anderen Sprache, die du gut kannst) hast du ein Gefühl dafür, welches Wort in einem bestimmten Zusammenhang stimmen kann. Wenn du eine Sprache erst erlernst, hast du das nicht. Ein gutes Wörterbuch sollte somit auch die Kontexte angeben, in denen ein Wort verwendet wird.

In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich übrigens sehr, die dafür verwendeten Abkürzungen zu kennen). Ist doch logisch!

… Übrigens, wie sagt man denn logisch auf Spanisch? Richtig: lógico. Und wie sagt man: Es ist logisch, dass das nicht so einfach ist. Das ist schon nicht mehr so einfach: Es lógico que esto no sea tan fácil.

Es lógico que verlangt im Spanischen den Subjuntivo. Und genau das findest du in einem guten einsprachigen Wörterbuch, das Beispielsätze und oft auch eine Menge an grammatikalischen Angaben enthält. Beides ist von Spezialisten erstellt und oftmals kontrolliert. Das ist der Vorteil…

… aber manchmal muss es einfach schnell gehen und ein dir unbekanntes einsprachiges Wörterbuch zu lokalisieren und zu verwenden, ist nicht immer einfach…

Was machst du also?

Richtig. „Es lógico que“ (am besten mit Anführungszeichen) in google eingeben und schauen, was kommt.

Wörter, Ausdrücke, manchmal ganze Sätze in spanischen Texten zu überprüfen, indem man einfach eine google-Suche macht, ist schnell, einfach und effizient. Ser/estar, Präpositionen, Stellung des Adjektivs, etc. – viele grammatikalische Schwierigkeiten lassen sich damit klären.

Aber Achtung!

Ein einsprachiges Wörterbuch hat den Vorteil, dass dort Spezialisten die Beispiele auswählen. Im Internet findet sich alles Mögliche.

Du musst daher schauen, dass sich deine Lösung auf vielen Seiten wiederholt, je mehr desto besser. Und je größeres Prestige die Quellen haben, auch umso besser.

Bei kniffligen Fragen wirst du auch ziemlich schnell auf Seite stoßen, wo genau dein Problem diskutiert wird. Vertrau‘ trotzdem auf die Quantität, unter den vermeintlichen „Experten“ in Internetforen treiben sich auch eine Menge Ignoranten herum.

Ein zweites Problem, dass sich bei der Verwendung von GOOGLE für sprachliche Zwecke ebenfalls stellt, besteht darin, dass für den nicht muttersprachlichen Sprecher oft nicht leicht erkennbar ist, ob es sich bei einem Wort um ein neutrales, ein vulgäres, hochgestochenes oder vielleicht um ein veraltetes Wort handelt. Nicht alle Wörter können in allen Kontexten verwendet werden. Im Wörterbuch steht in solchen Fällen meistens eine Markierung wie  fam. (familiär), vulg. (vulgär) oder veraltet , also Bezeichnungen für das Sprachniveau, auf denen ein Wort verwendet wird oder für das es typisch ist. Bei GOOGLE kannst du dich oft nur an den Quellen orientieren.

Übung 7

Erinnerst du dich übrigens noch, was wir ganz am Anfang gesagt haben? Dass Spanisch von zig Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen wird  und offizielle Sprache in 21 Ländern ist?

Es kann daher sehr leicht vorkommen, dass du auf Wörter stößt, die nur in einem Land oder nur in einer Region verbreitet sind. Auch das kannst du an den Webadressen erkennen, wenn du dir die Länderkürzel ansiehst.

Übung 8

Schließlich gibt’s noch eine Möglichkeit, mit deren Hilfe man schnell zu einem Äquivalent kommen kann: Man sucht sich einen Text in der eigenen Sprache, der demjenigen in der Fremdsprache möglichst ähnlich ist und in dem daher auch die Wörter vorkommen, die man in der Fremdsprache nicht kennt. Mit etwas Glück trifft man dort genau auf das Vokabular, das man sucht. Das funktioniert natürlich auch umgekehrt.

Je ähnlicher sich die Texte sind, umso größer wird die Chance, direkte Entsprechungen zu finden, die man leicht übernehmen kann.

Übung 9

Du kannst das spanische (manchmal auch deutsche) Äquivalent zu deinem gesuchten Wort nirgendwo finden. Du weißt nicht, ob du die richtige Lösung gefunden hast. Du siehst, dass du viel Zeit investieren musst, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.

Stell‘ dir einfach folgende Frage: Brauche ich unbedingt ein exaktes Äquivalent?

Wenn du Übersetzer bist, dann gibt es – speziell bei Fachtexten – kein Entrinnen. Aber in anderen Situationen kann man vieles auf sehr unterschiedliche Arten ausdrücken. Klebe nicht am Wort, formuliere um, suche einen anderen Ausdruck mit gleicher Bedeutung…. Vielleicht fällt dir dann was ein. Die Erfahrung im Sprachunterricht zeigt, dass vielfach zu eng gedacht und dass oftmals zu viel gesucht wird. Das gilt es zu vermeiden.

Aber wenn du nachschlägst, dann richtig und effizient.